Es ist malwieder Pride – und damit auch malwieder Marsch fürn Arsch.
Wie im letzten Jahr haben wir statt der dezentralen Form der letzten Jahre einen Marsch auf der Route der Fundis, und damit ihren „klassischen“ Protest vereitelt – deswegen sehen wir den MFA allerdings noch lange nicht als eine weitere Pride-Parade – der MFA ist und bleibt für uns ganz klar auch ein radikaler, queerfeministischer Gegenprotest.
Nicht nur gegen die Fundis, sondern auch gegen das Kapital und seinen Imperialismus, gegen die immer faschistoider wirkenden Diskurse in der österreichischen Politik, und auch gegen die immer stärker und stärker versuchte kapitalistische Vermarktung queerer Identitäten
Es ist für uns nämlich kein Zufall dass – während sich die Stadt jedes Jahr mit der Regenbogenparade schmückt aber keine nennenswerten Schritte für mehr Schutz und Rechte für Queers unternimmt, während sowohl Österreich- als auch weltweit die Hetze gegen unsere queeren Geschwister zunimmt, firmen sich zwar hierzulande teils mit extra Regenbogendesigns und Corporate identity schmücken, dies allerdings in anderen Ländern nicht tun (oder wie in vielen fällen z.b. in den USA seit der Angelobung Trumps dies aktiv wieder aufgehört haben – ihre vermeintliche Solidarität ist eben genau das – eine Farce. Nur da, um ihnen ein besseres, moderneres Image zu verpassen und/oder Geld in die Kassen zu spielen, aber sobald sie nur auf den kleinsten Widerstand stoßen oder es ihren Bilanzen nur ein bisschen schaden könnte ist sie sofort wieder weg.
Und genau deshalb wollen wir – während jetzt eine gefühlte halbe Armee an Cis-het Couples zu Trance-remixes von Popsongs aus den 2000ern sich mit NEOS-Pridefahnen unter den Logos von ausbeuterischen Großkonzernen feiert ein klares Zeichen setzen – Queerness ist und bleibt politisch.
In Zeiten einer immer mehr erstarkenden internationalen Rechten, Hetzkampagnen gegen unsere queeren und vorallem trans Geschwister und einer immer mehr und mehr zunehmenden Zahl an Übergriffen auf queere und queer gelesenen Menschen, ist es umso wichtiger für uns, immer wieder ins kollektive Gedächtnis zu rufen: die Pride war nicht immer eine kommerzialisierte, städtische Straßenparty, und wir bekamen unsere Rechte nicht durch Plastikbechershots von Banken, Versicherungen und anderen Großkonzernen – sie began mit Queers die genug von der systemischen Diskriminierung hatten und Ziegelsteine auf bullen warfen!
All unsere Rechte sind hart erkämpft, und wir lassen sie uns nicht so einfach wieder nehmen!
In diesem Sinne, ganz nach dem Motto unserer Demo: Stonewall was a riot – the time of pride is over, now its time to fear our fucking fury!
ALERTA, ALERTA – QUEERFEMINISTA (X3)